Wahre Geschichte …
Donnerstag Vormittag 8:00 Uhr in – nennen wir die Stadt mal Dannenburg – und vor einem Discounter – nennen wir ihn mal ALDO – steht schon eine Schlange.
Klar es gibt ja wieder eine Menge Sonderposten und Angebote und heute auch die beliebte Medion-Technik.
Grundsätzlich bin ich tatsächlich sehr zufrieden mit den PC´s dieser Marke und gönne mit alle 1 – 2 Jahre einen neuen, der dann auch gleich das aktuelle Betriebssystem enthält. Somit erspare ich mit das Upgrade auf die neueste Windows-Version, welches ja in schöner Regelmäßigkeit mit Frust, Datenverlust und schlimmerem einher geht. Die „alten“ Rechner rutschen dann in der Rangordnung nach unten und werden Backup-Rechner (Windows 8.1), oder kommen in die Tierarztpraxis (Windows 8) oder zu den Kindern (Windows 7 / Vista).
Egal, es ist also wieder ein neuer mit Windows 10 fällig und ich komme auch gut rein ins Geschäft und kämpfe mich gleich zur Kasse durch.
20 Leute – eine Kasse – aber nur zwei vor mir.
Der erste will eines der Telefone. Also steht der nette junge Mann an der Kasse auf und holt ein Telefon. Der Kunde wollte aber ein schwarzes und nicht das weiße. Der junge Angestellte steht also noch einmal auf und holt jetzt das weiße Telefon. Bezahlt und der nächste. Hier ist es der Laptop, der gewünscht wird.
Also steht der freundliche Herr noch einmal auf – geht in das Büro und holt den kleinen tragbaren Rechner.
Mittlerweile sind die ersten mit Ihren „normalen „Einkäufen an der einzigen Kasse angekommen und fangen an zu rumoren, weil es so langsam voran geht.
Mir egal, ich bin jetzt dran.
„Junger Mann, ich hätte gerne den Rechner.“
Er steht auf, geht in den gesicherten Bereich mit der wertvollen Ware, kommt wieder und präsentiert mir stolz einen Monitor.
„Den hier?“
„Nein, dass ist nur der Bildschirm, also der Monitor, ich wollten den Computer!“
Er trollt sich wieder ins Kabuff und bleibt dort eine Zeit lang.
Kommt raus und fragt; „Steht der im Prospekt, ist der heute im Angebot?“
„Ja!“
Er holt sich einen Prospekt und blättert ihn durch.
Hinter mir wird das Gemurmel lauter.
Ich höre Worte wie „2. Kasse“oder „Hätte man das nicht besser vorbereiten können?“
Der Kassierer geht jetzt kopfschüttelnd in den Lagerraum.
Schaut nach links, schaut nach rechts und kommt zurück.
„Die sind wohl nicht mitgekommen.“
Hinter mir wird es laut.
Es gibt scheint´s noch andere, die auf den PC gewartet haben.
„Und jetzt?“
„Kommen Sie doch morgen noch mal wieder!“
Toll. Ich verlasse also die Schlage und mir folgen noch 3 andere.
Da ich noch was anderes einkaufen will, gehe ich ins Geschäft zurück und hole mir noch einen Mehrfachstecker.
Auf dem Weg zur Kasse sehe ich die Tür zum Lagerraum, sperrangelweit offen. Ein einsamer Lagerarbeiter verstaut seine Ware. Ich nicke ihm freundlich zu, er grüßt zurück und ich gehe rein.
Auf der rechten Seite sehe ich eine Glasvitrine, die Ähnlichkeiten mit jener hat, die auch im Verkaufsraum steht und wo die Technikangebote eingeschlossen sind.
Von weitem sehe ich schon einige Monitore, die HP-Drucker, die Laptops und die Telefone, die heute auch im Angebot sind. Ich gehe näher und schiebe die Monitore ganz vorsichtig mit dem Fuß etwas zur Seite. Da sind dann auch die Rechner, die ich haben wollte.
Ich begebe mich jetzt meinerseits zum Raum vom Chef und klopfe freundlich.
Eine junge dynamisch Frau kommt und fragt, was ich denn wolle.
Ich erkläre ihr, dass ich den Rechner aus dem Angebot kaufen will, der Kollege an der Kasse aber meinte, er sei ausverkauft und ich nun doch einen in der Vitrine gesehen hätte.
Sie macht sich also auf den Weg zur Präsentationsvitrine im Verkaufsraum.
„Nein, hier im Lager!“
Das schien Ihr dann aber gar nicht zu gefallen.
„Da dürfen Sie gar nicht rein“!
Ich spare es mir darauf hinzuweisen, dass dort kein Schild steht, sondern sage leicht ironisch: „Wenn Ihre Mitarbeiter nicht vernünftig nachschauen, habe ich eben Eigeninitiative entwickelt.“
Das trug dann aber auch nicht dazu bei Ihre Stimmung zu verbessern.
Immerhin, Sie hat das Teil dann auch dort gefunden, wo ich es gesehen hatte, hat die Vitrine dann aufgeschlossen und den PC zur Kasse gebracht. Allerdings bedeutete Sie mir mit einer Geste, dass ich mich jetzt wieder hinten an der Schlange anzustellen habe.
Ich verabschiedete Sie mit den Worten: „Sorry, ich werde Sie gleich noch einmal belästigen müssen, denn ich brauche noch eine Quittung.“
Ich ahnte böses…
Als ich dann gefühlte Stunden später an der immerhin in der Zwischenzeit geöffneten 2. Kasse mein Geld loswerden durfte, dreht sich der erstaunte Kassierer von vorhin um und fragte mich, wo ich den PC denn her habe.
Ich sagte ihm, dass ich ihn genau dort gefunden habe, wo ich ihn auch vermutet hatte, in der Glasvitrine im Lager, allerdings hätte man die davor aufgestapelten Monitore ein wenig zur Seite ziehen müssen.
Auf meine Abschlussworte: „Wenn man nur sucht, findet man es auch.“ reagierte er nur mit einem Achselzucken.
Doch ich bin ja von Natur aus ein gutmütiger und geduldiger Mensch, oder ist´s das Alter?
Nach dem Bezahlvorgang gehe ich also wieder zum Supervisor-Raum, doch niemand ist da. Die Dame räumt gerade Obst und Gemüse ins Regal. Sie schaut kurz auf, ich wedel freundlich mit der Quittung und nicke ihr zu.
Allerdings ist Obst und Gemüse ja leicht verderbliche Ware, sodass der Einräumvorgang natürlich erst abgeschlossen werden muss.
Als sie sich dann 15 Minuten später zu mir bequemt, tut sie mir noch Ihre fachliche Meinung in Steuerfragen kund: „Auf dem Bon steht doch alles drauf, was Sie brauchen!“.
Ich beteilige Sie an meinem reichen Erfahrungsschatz mit den Worten:“ Mag vielleicht sein, aber wohl nicht für das Finanzamt in – nennen wir es mal Luchow – denn das ist nicht mein erster Rechner, den ich hier gekauft habe und wofür ich damals nachträglich eine Quittung beilegen musste.
Mit deutlich schlechter Laune durchforstet sie ihren PC nach meiner Quittung.
Das erinnert mich an das vorletzte mal, wo ich eben nachträglich die Quittung besorgen musste, die Software dieser Filiale aber vor ein paar Tagen abgestürzt war und wir den Beleg auch nach 45 Minuten nicht finden konnten. Die damalige Cheffin war aber zumindest besser gelaunt und wir hatten zumindest unseren Spaß dabei. Der Beleg kam dann 3 Wochen später von irgendeinem Backup direkt von der Zentrale per Post. Aber das ist eine andere Geschichte…
Alles in allem hat mich das 1,5 Stunden meiner Lebenszeit gekostet, die ich mit freundlichen, kompetenten, vorausplanenden und engagierten Menschen verbringen durfte.
Da bekommt das (Vor-)Urteil von der „Servicewüste“ Deutschland doch gleich wieder neue Nahrung.
Zumindest von der Installation und dem kopieren meiner Programme und Daten kann ich bis jetzt nichts schlechtes erzählen.
Dieses ist jetzt also der erste Blogbeitrag vom neuen PC aus und bisher bin ich von der Schnelligkeit besonders beim Startvorgang recht beeindruckt. Erfreulicherweise habe ich mit Windows 10 so lange gewartet, bis alle Probleme behoben sind und es letztlich fast wieder so aussieht wie mein gewohntes Windowas 8.1. Die Umstellung macht also keinerlei Probleme.
Wo ich meinen nächsten Computer kaufen werden muss ich mir allerdings noch überlegen. Kein Wunder, dass der Onlinehandel boomt…
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